Zu Beginn möchte ich Dir kurz erläutern, wieso es eine Überlegung wert ist, sich einen Handbohrer anzuschaffen.
Es geht dabei um folgende vier Punkte:
1.) Unabhängigkeit von Strom
Ganz klar und wie sollte es auf dieser Website auch anders sein: Handbohrer funktionieren rein mechanisch und ohne Strom.
2.) Günstiger Preis
Alle Typen von Handbohren sind im Vergleich zu elektrisch betriebenen Geräten sehr günstig. Als netter Nebeneffekt tritt dabei auf, dass die schönen Teile weitaus seltener gestohlen werden als teure Marken-Akkuschrauber oder elektrische Bohrmaschinen.
3.) Extrem langlebig & robust
Ein gut gefertigtes Werkzeug ist bei normaler Handhabung beinahe für die Ewigkeit gebaut. Die einfach gehaltene Technik macht es unanfällig gegen Störungen und Defekte. Zugleich ist der Wartungsaufwand minimal und geht nicht über ein sehr seltenes Ölen hinaus.
4.) Arbeiten mit Feingefühl
Gerade bei Detailarbeiten bieten stromlose Bohrer den Vorteil, präzises Arbeiten mittels des eigenen Feingefühls zu ermöglichen.
5.) Gefahrloses Arbeiten
Manuell betriebene Handbohrer haben ein recht geringes Verletzungspotenzial. So lässt sich mit den eigenen Kindern hiermit auch relativ gefahrlos heimwerken und basteln.
Vielfältig und uralt
Bohrer gehören zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit. Die ersten Ahlen wurde bereits vor mehr als 120.000 Jahren zur Fellverarbeitung genutzt und gelten als Vorläufer der ersten Bohrer. Im Laufe der Zeit entwickelte sich immer vielfältigere und effektivere Typen von Bohrern.
Die Art der Verwendung wurde mit der Breite an Typen auch immer variantenreicher – von präzisen Feinarbeiten bis hin zu gröberen Holzarbeiten.
Der Antrieb der mechanischen Bohrer ist dabei ebenfalls unterschiedlich: Von simplen Bohrern, die durch einfaches drehen der Hand benutzt werden (Nagelbohrer) bis hin zu Bohrern mit seitlich angebrachter Kurbel oder gar zwei Kurbeln und Stützvorrichtung, die an den Bauch gepresst werden kann.
Um Dir einen besseren Überblick zu geben, gibt es im Folgenden eine Auflistung der üblichsten mechanischen Bohrer bzw. Handbohrer:
Typen von Handbohrern:
Nagelbohrer
Dieser Bohrer wurde und wird hauptsächlich zum Vorbohren von Löchern für Nägel in Holz benutzt, woher auch der Name dieses Bohrers herrührt. Bei Nagelbohrern mit größerem Durchmesser kann es oft zu einem Aufsplittern und Einreißen der Bohrstelle kommen. Oft wird dieses Stelle aber von der eingesetzten Schraube oder Nagel überdeckt, so dass dieses Stellen für das Auge nicht sichtbar sind.
Drillbohrer
Drillbohrer sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Gebrauch, heute aber fast nur noch bei Freizeit-Bastlern im Einsatz.
Rennspindel
Die Rennspindel (auch als Bohrspindel oder Dreule bekannt) war bereits um das Jahr 0 herum im Einsatz und fand bis Ende des 19. Jh, in Europa Verwendung. Durch das Drehen des Griffs „verheddert“ sich die Schnur um die Spindel. Der Griff wird durch dieses „verheddern“ mit nach oben gezogen, Wird der Griff nun nach unten gedrückt, löst sich die Schnur von der Spindel und erzeugt eine Rotation der Spindel. Durch das Drehen wickelt sich die Schnur schließlich wieder um die Spindel, was ein erneutes hinunterdrücken des Griffs ermöglicht. Das Spiel beginnt nun von vorn.
Ich hatte mir ursprünglich vorgenommen zu den einzelnen Bohrer-Typen jeweils eine Beschreibung der Funktion zu geben. Nachdem ich mir den obigen Text aber noch einmal durchgelesen habe, denke ich das es sinnvoll ist, die Bohrer im Einsatz zu sehen, um dies zu verstehen. Videos dazu sollten also folgen, sobald ich Brauchbares zusammen getragen habe.
Kurbelbohrer
Der sogenannte Kurbelbohrer ist auch unter den Bezeichnungen Bohrkurbel, Bohrwinde und Kurbelbohrmaschine zu finden. Durch einfaches Drehen am verhältnismäßig großen Griff wird dieser Bohrer angetrieben.
Brustleier
Durch Ausübung von Druck auf die dem Bohrkopf gegenüber liegenden Seite – mittels Brust oder Bauch – wird der Bohrvorgang erleichtert. Mittels der Kurbel wird ein relativ schneller Antrieb ermöglicht und somit ein schnelleres Bohren.
Die ersten elektrischen Bohrmaschinen wurden schließlich in verschiedenen Variationen ab den 1880er und 1890er Jahren erfunden. In Deutschland wurde die erste elektrische Handbohrmaschine im Jahre 1895 von Wilhelm Emil Fein entworfen.
Doch es gab auch manuell betriebene Bohrmaschinen, Tischbohrmaschinen und Ständerbohrmaschinen, die einen eigenen Artikel wert sind, der auch noch folgen wird. Um einen kleinen Vorgeschmack darauf zu bekommen, hier eine interessante Vorführung einer solchen Bohrmaschine:
Zu guter Letzt zeige ich Dir noch, wo Du einen Handbohrer bekommen kannst.
Woher bekommst Du einen Handbohrer?
Handbohrer findest Du heutzutage oft auf Trödelmärkten. Ich selbst finde regelmäßig Exemplare in Wühlkisten an Ständen die Werkzeug anbieten. Oft sind in diesen Kisten und Kartons allerlei gebrauchtes, lädiertes und verschmutztes Werkzeug. Darunter eben auch manchmal ein schön erhaltener Handbohrer. Zustand des Objektes und Preisvorstellung des Verkäufers können sehr stark schwanken. Doch ein Schnäppchen ist immer wieder mal drin. Zumal die Bohrer von der Fertigung her bereits auf Langlebigkeit ausgerichtet sind, so dass Handbohrer die man selbst etwas überholt und in Schuss bringt, wieder gute Dienste leisten können.
Eine weitere Möglichkeit bietet Ebay, wo immer wieder diverse Geräte angeboten werden. Auch hier lohnt es sich, einmal einen Blick drauf zu werfen. Preis und Qualität können auch hier wieder stark schwanken.
In manchen Baumärkten findet man ebenfalls Handbohrer. Dort werden zumeist Brustleiern mit einer Kurbel angeboten. Allerdings ist die Auswahl an solchen Bohrern eher begrenzt.
Und auch bei Amazon finden sich Handbohrer in unterschiedlicher Ausführung.
